Das Entstehungsdatum ist wahrscheinlich nicht richtig. Ich glaube mich zu erinnern, dass Christie den Roman bereits in den 30ern schrieb, aber auf Eis legte.
Poirots letzter Fall. Mehr braucht man nicht zu wissen.
Cards on the table
Cards on the table (1936)
Fontana (1969)
Fontana (1969)
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Poirot wird zu einer Abendgesellschaft, bei der einerseits vier Ermittler (er selbst, Superintendent Battle, Colonel Race und Ariadne Oliver) anwesend sind, anderseits vier Leute, die im Verdacht stehen, früher einen Mord begangen zu haben.
Während die Verdächtigen Bridge spielen, wird der Gastgeber ermordet - ohne, daß es jemand gesehen hätte.
Das Buch wurde 1936 erstveröffentlicht, spielt aber 1937. Durch ihr Alter-Ego Ariadne Oliver verrät Christie viel über das Schreiben als Beruf ("It doesn't happen exactly like that", said Mrs. Oliver. "One actually has to think, you know. And thinking is always a bore. And you have to plan things. And then one gets stuck every now and then, and you fell you'll never get out of the messe - but you do! Writing's not particularly enjoyable. It's hard work like everything else.") und die Gefühle, die sie dem Belgier Poirot entgegenbringt, der hier ein finnisches Spiegelbild namens Sven Hjerson hat, dessen Initialen wohl nicht zufällig mit jenen von Sherlock Holmes übereinstimmen.
Im Text selbst wird auf drei Bücher Bezug genommen: The A.B.C. Murders, Murder in the Orient Express (dessen Lösung hier verraten wird) und als ein Buch von Ariadne Oliver The Body in the Library. Letzterer ist der Titel des ersten Miss Marple Romans, der erst 6 Jahre später erschien.
Die Lösung des Romans könnte als Vorbild für so manche Remington Steele-Folge oder dem Neil Simon Drehbuch Murder by death/Eine Leiche zum Dessert gedient haben.
Gute Christie-Durschnitts-Kost, der für mich unter dem zu heftigen Einsatz von Bridge und dessen Eigenheiten leidet.
Während die Verdächtigen Bridge spielen, wird der Gastgeber ermordet - ohne, daß es jemand gesehen hätte.
Das Buch wurde 1936 erstveröffentlicht, spielt aber 1937. Durch ihr Alter-Ego Ariadne Oliver verrät Christie viel über das Schreiben als Beruf ("It doesn't happen exactly like that", said Mrs. Oliver. "One actually has to think, you know. And thinking is always a bore. And you have to plan things. And then one gets stuck every now and then, and you fell you'll never get out of the messe - but you do! Writing's not particularly enjoyable. It's hard work like everything else.") und die Gefühle, die sie dem Belgier Poirot entgegenbringt, der hier ein finnisches Spiegelbild namens Sven Hjerson hat, dessen Initialen wohl nicht zufällig mit jenen von Sherlock Holmes übereinstimmen.
Im Text selbst wird auf drei Bücher Bezug genommen: The A.B.C. Murders, Murder in the Orient Express (dessen Lösung hier verraten wird) und als ein Buch von Ariadne Oliver The Body in the Library. Letzterer ist der Titel des ersten Miss Marple Romans, der erst 6 Jahre später erschien.
Die Lösung des Romans könnte als Vorbild für so manche Remington Steele-Folge oder dem Neil Simon Drehbuch Murder by death/Eine Leiche zum Dessert gedient haben.
Gute Christie-Durschnitts-Kost, der für mich unter dem zu heftigen Einsatz von Bridge und dessen Eigenheiten leidet.
Cat among the pigeons
Cat among the pigeons (1960)
Pocket (1969)
Pocket (1969)
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"Hinterließ keinen Eindruck." Meine erste Kurzkritik zu diesem Buch.
Prinz Ali Yusuf, Herrscher von Ramat, vertraut seinem Freund Bob Rawlinson sehr wertvolle Diamanten an. Dieser versteckt die Steine im Tennisschläger seiner Nicht, die kurz nach dem Tod des Prinzen und seines Freundes nach Meadowbank kommt, einer Schule für die Töchter der Besserverdienenden und Wichtigen.
Als eine der Lehrerinnen ermordet wird, gerät das Schulleben aus den Fugen.
Natürlich muß man heute bei einem Roman, der in einer britischen Eliteschule spielt, unweigerlich an Harry Potter denken.
Während Rowling eine Figur nach der anderen vorstellt, überschüttet Christie uns auf wenigen Seiten mit Figuren, für die wir uns zunächst nicht wirklich interessieren. Erst als die Geschichte nach Ramat geht, konzentriert sich die Autorin, auch wenn an mindestens zwei Stellen Erzählsprünge zu bemerken sind, durch die man das Gefühl hat, einige Seiten überschlagen zu haben.
Christie ist keine Meisterin der Charakterisierung, deshalb fällt es schwer, die Figuren immer auseinander zu halten, vor allem da sie ihre Eigenarten mehr durch die Schilderungen anderer Personen erhalten denn durch die Erzählerin.
Erst im letzten Viertel des Romans taucht Poirot auf. Statt ihn bei der Arbeit beobachten zu können, läuft alles nach dem Prinzip ab: "Jetzt hat man mir alles erzählt - ich weiß wer der Täter ist" Für mich sieht das aus, als wäre Poirot nicht vorgesehen gewesen, aber zum Aufklärer bestimmt worden, weil mit einem Poirot-Roman mehr Geld zu verdienen ist, als mit einem in dem eine Wegwerffigur das Rätsel löst.
Ein bestenfalls durchschnittliches Werk der Autorin.
Prinz Ali Yusuf, Herrscher von Ramat, vertraut seinem Freund Bob Rawlinson sehr wertvolle Diamanten an. Dieser versteckt die Steine im Tennisschläger seiner Nicht, die kurz nach dem Tod des Prinzen und seines Freundes nach Meadowbank kommt, einer Schule für die Töchter der Besserverdienenden und Wichtigen.
Als eine der Lehrerinnen ermordet wird, gerät das Schulleben aus den Fugen.
Natürlich muß man heute bei einem Roman, der in einer britischen Eliteschule spielt, unweigerlich an Harry Potter denken.
Während Rowling eine Figur nach der anderen vorstellt, überschüttet Christie uns auf wenigen Seiten mit Figuren, für die wir uns zunächst nicht wirklich interessieren. Erst als die Geschichte nach Ramat geht, konzentriert sich die Autorin, auch wenn an mindestens zwei Stellen Erzählsprünge zu bemerken sind, durch die man das Gefühl hat, einige Seiten überschlagen zu haben.
Christie ist keine Meisterin der Charakterisierung, deshalb fällt es schwer, die Figuren immer auseinander zu halten, vor allem da sie ihre Eigenarten mehr durch die Schilderungen anderer Personen erhalten denn durch die Erzählerin.
Erst im letzten Viertel des Romans taucht Poirot auf. Statt ihn bei der Arbeit beobachten zu können, läuft alles nach dem Prinzip ab: "Jetzt hat man mir alles erzählt - ich weiß wer der Täter ist" Für mich sieht das aus, als wäre Poirot nicht vorgesehen gewesen, aber zum Aufklärer bestimmt worden, weil mit einem Poirot-Roman mehr Geld zu verdienen ist, als mit einem in dem eine Wegwerffigur das Rätsel löst.
Ein bestenfalls durchschnittliches Werk der Autorin.
Curtain
Curtain (1975)
Pocket (1976)
Pocket (1976)
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Was ich im Jahr 2000 geschrieben habe, war wirklich nicht viel. Und auch nicht ganz richtig. Damals konnte man nicht so gut recherchieren wie das heute möglich ist (trotzdem wird heute mehr Blödsinn veröffentlicht als damals. Seltsam.)
Es handelt sich um den letzten Roman, der zu Christies Lebzeiten veröffentlicht wurde (September 1975 - sie starb am 12.01.1976, also wahrscheinlich bevor diese Taschenbuchausgabe auf dem Markt war). Geschrieben wurde er Anfang der 40er Jahre. Poirot sollte sie selbst nicht überleben. Tatsächlich wurde das Manuskript dann über 30 Jahre in einem Bankschließfach aufbewahrt. Den letzten Poirot-Roman schrieb sie 1972 (Elephants can remember).
An Kleinigkeiten merkt man, dass es sich nicht um ein aktuelles Werk handeln kann. Alte Fälle von Poirot werden erwähnt, aber die sind alle vor 1940 erschienen. Die späteren Fälle finden nicht statt.
Es handelt sich um den letzten Roman, der zu Christies Lebzeiten veröffentlicht wurde (September 1975 - sie starb am 12.01.1976, also wahrscheinlich bevor diese Taschenbuchausgabe auf dem Markt war). Geschrieben wurde er Anfang der 40er Jahre. Poirot sollte sie selbst nicht überleben. Tatsächlich wurde das Manuskript dann über 30 Jahre in einem Bankschließfach aufbewahrt. Den letzten Poirot-Roman schrieb sie 1972 (Elephants can remember).
An Kleinigkeiten merkt man, dass es sich nicht um ein aktuelles Werk handeln kann. Alte Fälle von Poirot werden erwähnt, aber die sind alle vor 1940 erschienen. Die späteren Fälle finden nicht statt.
Das Handlungsjahr ist nicht spezifiziert, es kann aber nicht in den 70er Jahren liegen, da noch die Rede von Hinrichtungen ist, die es seit 1965 nicht mehr gibt. Da Hastings hier eine erwachsene Tochter hat (ganz abgesehen davon, daß sie das jüngste seiner Kinder sein soll), muss die Handlung für Christie in der Zukunft stattgefunden haben. Ich habe nicht den Eindruck, dass das Manuskript vor Veröffentlichung noch einmal durchgesehen wurde, denn vieles wirkt hier unmoderner als im Roman von 1972.
Der Roman ist geprägt von Düsternis, obwohl er im Sommer spielt. Keinen Moment passiert irgendetwas Angenehmes und man fragt sich, warum sich die Gäste in Styles aufhalten, wenn das Haus nur einen Vorteil hat: Es ist billig.
Der Roman ist geprägt von Düsternis, obwohl er im Sommer spielt. Keinen Moment passiert irgendetwas Angenehmes und man fragt sich, warum sich die Gäste in Styles aufhalten, wenn das Haus nur einen Vorteil hat: Es ist billig.
Die Idee selbst ist hervorragend, aber ... Ich stimme darin mit Robert Banard überein: Christies Schwäche war immer die Charakterzeichnung. Die meisten ihrer Figuren waren keine lebenden Menschen sondern Rollen, die innerhalb der Geschichte besetzt werden mussten. Dies spürt man hier, wo es auf darum geht, dass jemand andere Menschen so beeinflusst, dass sie bereit sind zu töten. Gerade bei Hastings, dem durch und durch anständigen Mann, der sich sogar von seinem Freund an der Nase herumführen lässt, passt das nicht.
Curtain ist nur ein unterhaltsamer, aber mittelmäßiger Christie-Roman.
Die Verfilmung mit David Suchet bleibt sehr nah an der Vorlage.
Die Verfilmung mit David Suchet bleibt sehr nah an der Vorlage.
Ein diplomatischer Zwischenfall
The adventure of the Christmas Pudding/The hound of death (1960)
Scherz (1973)
Scherz (1973)
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Eine Sammlung von Kurzgeschichten.
Inhalt:
Abgesehen von der ersten Geschichte handelt es sich hier durchweg um Geschichten, die sich mit dem Übernatürlichen beschäftigen. Wem's gefällt. Mich überzeugen sie nicht.
Inhalt:
- Hercule Poirot: Ein diplomatischer Zwischenfall (The Adventure of the Christmas Pudding, or The Theft of the Royal Ruby - erweiterte Version der Geschichte aus The Sketch 1611 vom 11.Dezember 1923)
- Die Lampe (The Lamp)
- Rolltreppe ins Grab (The call of wings)
- Der vierte Mann (The fourth man - Grand Magazin 250, Dezember 1925)
- Das rote Signal (The Red Signal - Grand Magazin 232, Juni 1924)
- Am falschen Draht (Wireless - Sunday Chronicle Annual, Dezember 1926)
Abgesehen von der ersten Geschichte handelt es sich hier durchweg um Geschichten, die sich mit dem Übernatürlichen beschäftigen. Wem's gefällt. Mich überzeugen sie nicht.
Double sin
Double sin (1961)
Berkley (1987)
Berkley (1987)
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Eine Sammlung von Kurzgeschichten - quer durch die Jahrzehnte. Die beiden Horrorgeschichten überzeugen mich nicht.
Inhalt:
Inhalt:
Hercule Poirot: Double Sin (Sunday Dispatch 23.09.28)
Hercule Poirot: Wasps' nest (Daily Mail 20.11.28)
Hercule Poirot: The theft of the royal ruby (The Sketch 1611 vom 11. Dezember 23 - erweiterte Version von The Adventure of the Christmas Pudding)
The dressmaker's doll (Star Weekly 25.10.1958)
Miss Marple: Greenshaw's folly (Woman's Journal August 60)
Hercule Poirot: The double clue (The Sketch 1610 vom 04.12.23)
The last séance (Ghost Stories November 1926 als The Woman Who Stole a Ghost)
Sanctuary (This Week 12. und 19.September 1954 als Murder at the Vicarage(keine Verbindung mit dem gleichnamigen Roman))
Elefanten vergessen nicht
Elephants can remember (1972)
Scherz (1980)
Scherz (1980)
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Ariadne Oliver erfährt von einem Doppelselbstmord, in den ihre Nichte Celia verwickelt sein soll. Gemeinsam mit Hercule Poirot versucht sie Lichts ins Dunkel zu bringen.
Warum Heinz Looser Margaret Rutherford für das Titelbild gewählt hat, wird auf ewig sein Geheimnis bleiben.
Warum Heinz Looser Margaret Rutherford für das Titelbild gewählt hat, wird auf ewig sein Geheimnis bleiben.
Das war mein ursprünglicher Text. Nicht ganz falsch, aber leider auch nicht ganz richtig - und viel zu kurz.
Ich hab das Buch im März 2018 erneut gelesen.
Ariadne Oliver wird auf den scheinbaren Doppelselbstmord der Eltern ihres Patenkinds angesprochen. Das liegt zwar schon eine halbe Ewigkeit zurück, aber bei Oliver siegt die Neugier. Sie kontaktiert Hercule Poirot. Unabhängig voneinander suchen sie Menschen auf, die mit den beiden Toten zu tun hatten und halten lange Gespräche.
Natürlich findet Poirot unter all den ungenauen Erinnerungen irgendwann die Wahrheit.
Ich hab das Buch im März 2018 erneut gelesen.
Ariadne Oliver wird auf den scheinbaren Doppelselbstmord der Eltern ihres Patenkinds angesprochen. Das liegt zwar schon eine halbe Ewigkeit zurück, aber bei Oliver siegt die Neugier. Sie kontaktiert Hercule Poirot. Unabhängig voneinander suchen sie Menschen auf, die mit den beiden Toten zu tun hatten und halten lange Gespräche.
Natürlich findet Poirot unter all den ungenauen Erinnerungen irgendwann die Wahrheit.
Christies letzter Poirot-Roman, der anders als die meisten anderen auch datiert wird, nämlich auf die damalige Gegenwart.
Seltsam erscheint mir, daß die beiden Mordopfer sechzig (der Mann) und fünfunddreißig gewesen sein sollen, aber im Lauf der Handlung immer wieder der Eindruck vermittelt wird, sie seien die gleiche Generation.
Auch sonst werden von Kritikern Ungenauigkeiten und Wiederholungen moniert, die mir allerdings nicht aufgefallen sind oder im Rahmen der Erzählung angebracht erschienen. Im Original scheint Christie auch einen kleineren Wortschatz verwendet zu haben, was manche als Anzeichen für ein frühes Stadium von Alzheimer diagnostizieren. Entschuldigung, Christie war 80 Jahre alt als sie das Buch schrieb. Andere Leute können schon mit vierzig keine zwei ordentlichen Sätze hintereinander setzen.
Sicher, ihr bestes Buch ist das nicht. Aber schauen Sie sich den Anfang an. Der ist so locker und unterhaltsam geschrieben, wie ich das nie könnte. Das wird nicht durchgehalten, da später der Schwerpunkt auf wörtlicher Rede liegt.
Seltsam erscheint mir, daß die beiden Mordopfer sechzig (der Mann) und fünfunddreißig gewesen sein sollen, aber im Lauf der Handlung immer wieder der Eindruck vermittelt wird, sie seien die gleiche Generation.
Auch sonst werden von Kritikern Ungenauigkeiten und Wiederholungen moniert, die mir allerdings nicht aufgefallen sind oder im Rahmen der Erzählung angebracht erschienen. Im Original scheint Christie auch einen kleineren Wortschatz verwendet zu haben, was manche als Anzeichen für ein frühes Stadium von Alzheimer diagnostizieren. Entschuldigung, Christie war 80 Jahre alt als sie das Buch schrieb. Andere Leute können schon mit vierzig keine zwei ordentlichen Sätze hintereinander setzen.
Sicher, ihr bestes Buch ist das nicht. Aber schauen Sie sich den Anfang an. Der ist so locker und unterhaltsam geschrieben, wie ich das nie könnte. Das wird nicht durchgehalten, da später der Schwerpunkt auf wörtlicher Rede liegt.
Von einer Agatha Christie im Greisenalter können sich selbst jüngere Autoren noch mehrere Scheiben abschneiden.
Auf jeden Fall empfehlenswert.
Auf jeden Fall empfehlenswert.
Die ersten Arbeiten des Herkules
The labours of Hercules (1958)
Scherz (1980)
Scherz (1980)
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Christie lässt ihren belgischen Detektiv Fälle lösen, die sich an den Taten des Herakles orientieren.
Zum einen sind Kurzgeschichten nicht gerade Christies Stärke, zum anderen wirken die Geschichten allesamt etwas bemüht, weil mit aller Gewalt ein Bezug zu Herakles hergestellt werden muß. Kein Wunder, daß diese Geschichten bislang nicht mit David Suchet verfilmt wurden.
Vorwort (Foreword)
Der Nemeische Löwe (The Nemean Lion)
Die Lernäische Schlange (The Lernaean Hydra)
Die Arkadische Hirschkuh (The Arcadian Deer)
Der Erymanthische Eber (The Erymanthian Boar)
Die Ställe des Augias (The Augean Stables)
Die Stymphaliden (The Stymphalean Birds)
Fortsetzung in Die Arbeiten des Herkules - Band 2
Zum einen sind Kurzgeschichten nicht gerade Christies Stärke, zum anderen wirken die Geschichten allesamt etwas bemüht, weil mit aller Gewalt ein Bezug zu Herakles hergestellt werden muß. Kein Wunder, daß diese Geschichten bislang nicht mit David Suchet verfilmt wurden.
Vorwort (Foreword)
Der Nemeische Löwe (The Nemean Lion)
Die Lernäische Schlange (The Lernaean Hydra)
Die Arkadische Hirschkuh (The Arcadian Deer)
Der Erymanthische Eber (The Erymanthian Boar)
Die Ställe des Augias (The Augean Stables)
Die Stymphaliden (The Stymphalean Birds)
Fortsetzung in Die Arbeiten des Herkules - Band 2
Five little pigs
Five little pigs (1943)
Fontana (1968 ?)
Fontana (1968 ?)
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Die Mutter von Carla Lemarchant wurde wegen Mord an ihrem Mann, dem Maler Amyas Crale, verurteilt. Sie starb in der Haft. 15 Jahre später beauftragt Carla Hercule Poirot mit der Suche nach der Wahrheit.
Wieder einmal hängt Christie die Handlung an einem Kinderreim auf. Diesmal kann Poirot den Mord nur durch Zuhören und durch Lesen klären. Die Lösung liegt recht schnell auf der Hand, der Grund warum sich eine unschuldige Frau verurteilen lässt ebenfalls.
Auffällig ist, daß Christie zwar angibt, daß die Haupthandlung um den 17. bis 19. September spielt, aber an mindestens drei Stellen die Jahreszahl durch Punkte ersetzt ("19.."). Bislang waren die Romane zeitlich einzuordnen. Wahrscheinlich hatte sie bemerkt, daß Poirot allmählich zu alt wurde (er wäre bei Erscheinen des Buches um die 70 Jahre alt gewesen).
Geht es nur mir so? Der Name des Opfers ist Amyas Crale. Der Grund für den Mord ist eine Affäre. Das Paar hat eine Tochter. Mrs. Christies erster Mann teilte die Initialen mit dem Mordopfer, der Grund für die Scheidung war eine Affäre. Aus der Ehe war eine Tochter hervorgegangen. Als Christie das Buch schrieb lag all das 20 Jahre oder mehr zurück - aber Verletzungen sitzen tief - und manchmal heilen sie nicht, egal wie glücklich und zufrieden man in der nachfolgenden Beziehung ist. Als Schriftsteller hat man wunderbare Möglichkeiten sich immer und wieder zu rächen.
Five little pigs ist nicht Christies bestes Buch. Es ist nicht ihr raffiniertestes. Aber es ist gute Unterhaltung.
Wieder einmal hängt Christie die Handlung an einem Kinderreim auf. Diesmal kann Poirot den Mord nur durch Zuhören und durch Lesen klären. Die Lösung liegt recht schnell auf der Hand, der Grund warum sich eine unschuldige Frau verurteilen lässt ebenfalls.
Auffällig ist, daß Christie zwar angibt, daß die Haupthandlung um den 17. bis 19. September spielt, aber an mindestens drei Stellen die Jahreszahl durch Punkte ersetzt ("19.."). Bislang waren die Romane zeitlich einzuordnen. Wahrscheinlich hatte sie bemerkt, daß Poirot allmählich zu alt wurde (er wäre bei Erscheinen des Buches um die 70 Jahre alt gewesen).
Geht es nur mir so? Der Name des Opfers ist Amyas Crale. Der Grund für den Mord ist eine Affäre. Das Paar hat eine Tochter. Mrs. Christies erster Mann teilte die Initialen mit dem Mordopfer, der Grund für die Scheidung war eine Affäre. Aus der Ehe war eine Tochter hervorgegangen. Als Christie das Buch schrieb lag all das 20 Jahre oder mehr zurück - aber Verletzungen sitzen tief - und manchmal heilen sie nicht, egal wie glücklich und zufrieden man in der nachfolgenden Beziehung ist. Als Schriftsteller hat man wunderbare Möglichkeiten sich immer und wieder zu rächen.
Five little pigs ist nicht Christies bestes Buch. Es ist nicht ihr raffiniertestes. Aber es ist gute Unterhaltung.
Funerals are fatal
Funerals are fatal/After the funeral (1953)
Bantam (1961)/Scherz (1972)
Bantam (1961)/Scherz (1972)
Bei der Testamentseröffnung des alten Richard Abernathie deutete Tante Cora an, dass sein Tot eventuell nicht ganz natürlich gewesen sein könnte. Am nächsten Tag wird ihre Leiche gefunden.
Ein Hercule Poirot-Roman, der einem Miss Marple Film (Murder at the gallop/Der Wachsblumenstrauß;) als Vorlage diente.
Der Wachsblumenstrauß, die deutsche Ausgabe.
Ein Hercule Poirot-Roman, der einem Miss Marple Film (Murder at the gallop/Der Wachsblumenstrauß;) als Vorlage diente.
Der Wachsblumenstrauß, die deutsche Ausgabe.
Hickory Dickory Dock
Hickory Dickory Dock (31. Oktober 1955)
Pan (1967)
Pan (1967)
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In einem Studentenwohnheim werden diverse Diebstähle begangen. Zuerst sieht es nur nach einem Scherz aus, aber dann geschieht ein Mord.
Der Titel bezieht sich wieder einmal auf einen Kinderreim - wie so oft bei Christie.
Nicht gerade der beste Poirot-Roman. Miss Lemon bekommt eine Schwester (Miss Hubbard). Christie befleißigt sich am Anfang eines ironisches Tons, den sie aber nicht lange durchhält. Die Verdächtigen treten recht bald in einer recht großen Gruppe auf. Es ist lange Zeit kaum möglich, die Studenten auseinanderzuhalten. Die Auflösung kommt völlig überraschend - und nicht durch Poirot. Die Hintergründe waren im Laufe der Handlung kaum angedeutet worden. Letztendlich wirkt alles etwas aufgesetzt.
Der Titel bezieht sich wieder einmal auf einen Kinderreim - wie so oft bei Christie.
Nicht gerade der beste Poirot-Roman. Miss Lemon bekommt eine Schwester (Miss Hubbard). Christie befleißigt sich am Anfang eines ironisches Tons, den sie aber nicht lange durchhält. Die Verdächtigen treten recht bald in einer recht großen Gruppe auf. Es ist lange Zeit kaum möglich, die Studenten auseinanderzuhalten. Die Auflösung kommt völlig überraschend - und nicht durch Poirot. Die Hintergründe waren im Laufe der Handlung kaum angedeutet worden. Letztendlich wirkt alles etwas aufgesetzt.
Ich hatte 2000 schon einen längeren Text zu dem Roman verfasst.
Die Diebstähle wirken recht willkürlich, allerdings gibt es zwischen den unbedeutenden Dingen auch solche, die für die spätere Handlung von enormen Wichtigkeit sind. Mrs Hubbard (ein Name, der Christie von Christie später noch einmal verwendet wurde, wenn auch für eine andere Person) ist ein ganz anderer Typ, als die bislang nur aus Kurzgeschichten bekannte Miss Lemon, die so sehr Sekretärin ist, dass für Charakterisierungen über den Beruf hinaus kein Platz ist. Man fragt sich wirklich, wie die beiden Frauen als Mädchen gewesen sein mögen. Christie interessiert das nicht. Die Personen sind nur im Hier und Jetzt für sie von Interesse.
Die Diebstähle wirken recht willkürlich, allerdings gibt es zwischen den unbedeutenden Dingen auch solche, die für die spätere Handlung von enormen Wichtigkeit sind. Mrs Hubbard (ein Name, der Christie von Christie später noch einmal verwendet wurde, wenn auch für eine andere Person) ist ein ganz anderer Typ, als die bislang nur aus Kurzgeschichten bekannte Miss Lemon, die so sehr Sekretärin ist, dass für Charakterisierungen über den Beruf hinaus kein Platz ist. Man fragt sich wirklich, wie die beiden Frauen als Mädchen gewesen sein mögen. Christie interessiert das nicht. Die Personen sind nur im Hier und Jetzt für sie von Interesse.
Auch diesmal (2019) ist mir der Unterschied im Erzählstil zwischen dem wirklich gelungenen Anfang und dem routinemäßigen Hauptteil und Schluß des Romans aufgefallen. Entweder hat Christie nach dem Anfang pausiert oder sie hat das Interesse verloren, als sie zur Krimihandlung kam.
Tatsächlich haben wir es mir derart vielen Personen (15 Bewohner plus Personal) zu tun, daß es schwer fällt, sie immer und jederzeit auseinander zu halten, wenn man den Roman nicht an einem Stück lesen kann. Hier wäre eine Personenübersicht am Anfang des Buches dringend notwendig.
Man merkt dem Text an, dass Christie auf Kommunisten nicht gut zu sprechen war. Und der einzige schwarze Student (Akibombo) ist zwar ein netter Kerl, aber auch kaum mehr als ein Klischee. Christie ist ein Kind ihrer Zeit und hat (wahrscheinlich) nicht viele Kontakte zu Schwarzen gehabt. Inder und Ägypter sind längst nicht so klischeebehaftet, was meine These stützt.
In der TV-Verfilmung des Romans hat man Akibombo weggelassen, was nachvollziehbar, aber da keine andere Person mit einer oder einem Schwarzen besetzt wurde, leider auch etwas rassistisch macht.
In der TV-Verfilmung des Romans hat man Akibombo weggelassen, was nachvollziehbar, aber da keine andere Person mit einer oder einem Schwarzen besetzt wurde, leider auch etwas rassistisch macht.
Poirot taucht über lange Strecken des Romans nicht auf. Christie wusste, wie wichtig er für den Leser war, konnte ihm aber damals schon nichts mehr abgewinnen. In einigen Theaterbearbeitungen von Poirot-Romanen hat sie ihn durch andere Figuren ersetzt.
Guter Durchschnitt, mehr nicht.
Guter Durchschnitt, mehr nicht.
A holiday for murder / Hercule Poirots Weihnachten
Hercule Poirot's Christmas (1938)
Bantam (1969( / Scherz (1969)
Bantam (1969( / Scherz (1969)
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Simeon Lee ist ein alter und dazu noch sehr schwer erträglicher Zeitgenosse. Zu Weihnachten ruft er seine ganze, über die verstreute Familie zu sich. Nachdem er seinen Söhnen klargemacht hat, daß er nichts von ihnen hält, wird er mit durchschnittener Kehle in seinem von innen verschlossenen Zimmer aufgefunden.
Nicht gerade Christies bestes Buch. Die Einführung der Charaktere zieht sich in die Länge und ist mühsam. Poirot selbst ist kaum mehr als ein Abziehbild seiner selbst.
Der Fall selbst ist nicht besonders einfallsreich konstruiert, die Lösungsansätze sind viel zu deutlich, wie mit dem Holzhammer, so daß sie wohl kaum ein Leser übersehen kann. Es ist eine Lösung, die in Film oder Fernsehen, vielleicht sogar in Comics, funktionieren würde, in einem Roman von Elizabeth George wahrscheinlich nicht auffallen würde, aber hier so offensichtlich ist, gerade weil Christie sich normalerweise mit dieser Art von Details nicht beschäftigt.
Es gibt bessere Bücher von Christie, aber auch etliche deutlich schlechtere.
Der Beginn des Romans:
Agatha Christie | (Scherz) |
---|---|
Stephen pulled up the collar of his coat as he walked briskly along the platform. | Stephen schlug den Mantelkragen hoch, während er eilig über den Perron ging. |
Haben Sie eine Ahnung was ein Perron ist? Wenn ja, sind Sie Schweizer. Bei uns sagt man Bahnsteig. Die deutsche Version ist in diesem Satz unverständlicher als das Original.
Das Ende des Romans:
Agatha Christie | (Scherz) |
---|---|
Hercule Poirot, conscious of the draughts round his neck, thought to himself: "Pour moi, every time the central heating. ..." | Hercule Poirot, der im Nacken und über den Rücken einen kalten Zug verspürte, dachte bei sich: Pour moi, Zentralheizung, nur Zentralheizung ... |
Der ungenannte Übersetzer ergänzt überflüssigerweise an einer Stelle Christies Text, übersetzt dafür am Schluss frei aber sinngemäß.
The Hollow
The Hollow (1946)
Fontana (1979)
Fontana (1979)
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Ein Familientreffen auf dem Landsitz "The Hollow". Lady Lucy Angkatell und ihr Mann sind die Gastgeber, John Christow ist ein erfolgreicher Arzt, der seine etwas dumme Frau vollständig unter Kontrolle hat, Seine Geliebte (Henrietta Savernake, eine Bildhauerin und Lucys Kusine), Midge Hardcastele (noch eine Kusine), ein Butler, noch mehr Vettern. Mitten in das Treffen platzt Veronica Cray eine bekannte Schauspielerin und ehemalige Verlobte von Dr. Christow. Am nächsten Tag, gerade als Hercule Poirot als Gast eintrifft, wird Dr. Christow ermordet aufgefunden. Seine Frau hält eine Waffe in der Hand - doch wie sich später herausstellt ist es nicht die Mordwaffe.
Das ist der 22. Roman um Hercule Poirot (4 Jahre nach dem Vorgänger: Five little pigs) und es ist nicht der Beste. Für mich als Leser hat Poirot viel zu wenig zu tun (in der Bühnenversion des Stoffes taucht er nicht auf). Hauptfiguren sind die Frauen, die alle unterschiedlicher kaum sein könnten. Die Lösung ist raffiniert, gerade weil sie allen Erwartungen zuwider läuft.
Der Anfang der Geschichte quält sich dahin, da Christie diesmal sehr ernst bleibt. Und Poirot, an dem man als Leser das meiste Interesse haben dürfte, wird als Nebenfigur behandelt. Warum wird er eingeladen? Anscheinend waren die Angkatells auch in einen anderen Fall Poirots verwickelt (allerdings ist mir nicht klar, ob es diesen auch als Roman gibt) und zufällig wohnt er in einem Häuschen in der Nachbarschaft.
Deutscher Titel: Das Eulenhaus. Mit diesem Roman begann der Scherz-Verlag seine Schwarzen Kriminalromane (und veröffentlichte das Buch dann noch viermal innerhalb der Reihe (1,425,1032,1727,1907 - lt. Volker Niemann*.
Christie war mit dem Erfolg der Bühnenversion (Laufzeit: 11 Monate) so zufrieden, dass sie ein weiteres Bühnenstück schrieb: "The Mousetrap".
Angeregt wurde Christie durch das Haus von Francis L. Sullivan (ein englischer Schauspieler, der in mehreren Stücken Christies auftrat - auch als Poirot.).
In der David Suchet-Reihe wimmelt es vor bekannten Gaststars (Sarah Miles, Edward Fox und Edward Harwicke (der 2. Watson an der Seite von Jeremy Bretts Holmes).
Das ist der 22. Roman um Hercule Poirot (4 Jahre nach dem Vorgänger: Five little pigs) und es ist nicht der Beste. Für mich als Leser hat Poirot viel zu wenig zu tun (in der Bühnenversion des Stoffes taucht er nicht auf). Hauptfiguren sind die Frauen, die alle unterschiedlicher kaum sein könnten. Die Lösung ist raffiniert, gerade weil sie allen Erwartungen zuwider läuft.
Der Anfang der Geschichte quält sich dahin, da Christie diesmal sehr ernst bleibt. Und Poirot, an dem man als Leser das meiste Interesse haben dürfte, wird als Nebenfigur behandelt. Warum wird er eingeladen? Anscheinend waren die Angkatells auch in einen anderen Fall Poirots verwickelt (allerdings ist mir nicht klar, ob es diesen auch als Roman gibt) und zufällig wohnt er in einem Häuschen in der Nachbarschaft.
Deutscher Titel: Das Eulenhaus. Mit diesem Roman begann der Scherz-Verlag seine Schwarzen Kriminalromane (und veröffentlichte das Buch dann noch viermal innerhalb der Reihe (1,425,1032,1727,1907 - lt. Volker Niemann*.
Christie war mit dem Erfolg der Bühnenversion (Laufzeit: 11 Monate) so zufrieden, dass sie ein weiteres Bühnenstück schrieb: "The Mousetrap".
Angeregt wurde Christie durch das Haus von Francis L. Sullivan (ein englischer Schauspieler, der in mehreren Stücken Christies auftrat - auch als Poirot.).
In der David Suchet-Reihe wimmelt es vor bekannten Gaststars (Sarah Miles, Edward Fox und Edward Harwicke (der 2. Watson an der Seite von Jeremy Bretts Holmes).