Geschaffen von William Moulton Marston (unter dem Pseudonym Charles Moulton), überlebte sie als eine der großen drei die fünfziger Jahre - und durchlebte doch viel mehr schlechte Zeiten als ihre männlichen Kollegen.
Comics wurden (und werden) meist von Männern geschrieben. Daher war Wonder Woman entweder eine weibliche Version von Superman, oder ein Heimchen (vor allem in ihrer Rolle als Diana Prince), eine Emanze - aber nur selten eine wirklich eigenständige, glaubhafte Persönlichkeit - zumindest in dieser bis 1986 laufenden Serie.
Nach der Crisis übernahm George Pérez die Reihe und machte sie zu seinem zweiten und sehr reifen Hauptwerk.
Wirklich haarsträubende Geschichten, die man noch nicht mal unter dem Nostalgiegesichtspunkt gut finden kann.
Mit dieser Ausgabe übernimmt Irv Novick das Zepter.
50 Jahre später
Bis Mike Sekowsky die Serie übernommen hat, war Wonder Woman nicht wirklich gelungen. Ja sicher, sie bot ein Vorbild für Mädchen, aber zumindest unter Ross Andru war sie - egal ob im Kostüm oder als Diana Prince - ein nicht besonders anziehender Blaustrumpf. Man muss ja nicht nur Wichsvorlagen liefern, aber Wonder Woman war ... gar nichts. Nicht mein Fall, wirklich nicht.
(Vorläufig) letzte Ausgabe von Scripter/Editor Robert Kanigher.
Die Geschichte spielt an einem 18. Juni, an diesem Tag soll Wonder Woman über keine Kräfte verfügen.
Erstverkaufstag: 07.03.1968.
50 Jahre später
Nach einem Nervenzusammenbruch (lt. Robby Reed), wurde der fleißige, aber im persönlichen Umgang furchtbare Kanigher als Editor kaltgestellt. Eine Zeitlang lieferte er auch keine Geschichten mehr - was für Wonder Woman ein Segen war.
Lohnt sich das Heft heute noch?
Nein, auf keinen Fall.
181 - April 1969 Pencils:Mike Sekowsky Inks:Dick Giordano
The Wrath Of Dr. Cyber
Skript:Denny O'Neil
Mike Sekowsky (Pencils und Continuity)
Inks:Dick Giordano
Mit Heft 178 hat Mike Sekowsky als Penciller und Plotter (später auch als Scripter) übernommen. Für mich die beste Zeit von Wonder Woman, auch wenn die Geschichten manchmal etwas verworren sein sollen (was ich nicht feststellen kann). Um Missverständnissen vorzubeugen: Wonder Woman stand kurz vor der Einstellung. Solange Sekowsky verantwortlich war sind die Auflagenzahlen gestiegen. Das amerikanische Publikum war bereit, auch Comics ohne kostümierte Helden zu lesen. Schade, dass DC knapp 20 Ausgaben später (die Serie erschien zweimonatlich, daher waren es ca. 4 Jahre) zu den Fehlern der Vergangenheit zurückkehrte.
Ach ja, unter den Leserbriefschreibern dieser Ausgabe sind Mark Evanier und Mark Gruenwald.
Erstverkaufstag 02.01.1969.
Hintergrundwissen (dank Brian Cronin):
Mike Sekowsky auf die Frage, warum er Steve Trevor sterben ließ: "Steve Trevor war extrem langweilig und ich möchte ihn nicht, daher habe ich ihn beseitigt."
In nur zwei Seiten wurde Diana zu einer Expertin in asiatischer Kampfkunst.
Auf dem Cover wird Dianas Mentor als I-Ching bezeichnet. Man kann davon ausgehen, dass I Ching immer als Name vorgesehen war. Benannt wurde er (lt. einem O'Neil Interview in TwoMorrows 17 nach dem I Ching (deutsch: I Ging*) , einer chinesischen Textsammlung.