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- Rick Jones: "Der Ort ist verlassen! Du wartest hier, Hulk! Ich geh raus und beschaff uns was zu essen!"
Hulk: "Beeil dich! -- Werde nicht lang bleiben! Jeder greift Hulk an! Aber nicht mehr angreifen! Nächstes Mal -- Hulk greift an - zuerst!"
- Interessanterweise hat bereits das amerikanische Reprint (2) gelitten - denn eine feine Linie findet man nur in der deutschen schwarz-weiß Reproduktion (1) und etliche schwarze Linien sehen in der amerikanischen Ausgabe aus, als hätten sie sich etwas verbreitert. Insgesamt gesehen dürfte die deutsche Ausgabe näher an der Arbeit von Mike Esposito liegen als die amerikanische.
Die Schrift ist natürlich indiskutabel schlecht, der Text liegt erkennbar nah am Original. (der Übersetzer könnte Wolfgang J. Fuchs gewesen sein), auch wenn Rick Jones' erster Satz der Bezug auf die Örtlichkeit durch eine Bezug auf Personen (bzw. deren Nichtanwesendheit) ersetzt wird und Hulks zeitliche Einschränkung hier unter den Tisch fällt.
- Auch in (3) sind die Zeichnungen detailreicher als im amerikanischen Reprint. Die Übersetzung stammt diesmal von Hartmut Huff.
Inhaltlich durchaus dem Original entsprechend, setzen sich hier jedoch die Ungenauigkeiten fort. Auch hier: Statt auf den Ort wird auf Personen eingegangen.
Der Hulk spricht besser Deutsch als englisch. Sein "But won't attack any more!", ein auf den Gegner gemünzter Kommentar wird zu einer ich-bezogenen Behauptung ("Aber lass mich nicht mehr angreifen.") und die in Zukunft weisende Ankündigung fällt weg.
Die von Stan Lee vorgegebene Sprachmelodie ist kaum noch zu erkennen.
- Der Text in (4) (Übersetzer: Hans-Jörg Frisch) besitzt keinerlei Ähnlichkeit mit der Vorlage, wirkt so, als habe ein Siebtklässler nur die Textteile übertragen, die er verstanden hat - wenn überhaupt.
"Der Gegner aus der Retorte" beschreibt zwar den Inhalt der Geschichte, hat aber mit dem Originaltitel nichts zu tun.
"Jetzt keiner Hulk angreifen" steht sogar im krassen Widerspruch zum Original. Ein auf alles vorbereiteter, jeden bedrohender Hulk beruhigt sich hier selbst.
- Vielleicht erwarte ich (als Schriftsteller) von Comic-Übersetzungen ja zu viel. Einerseits sollte eine Übersetzung die Geschichte in die Sprache des Lesers übertragen. Zum anderen - und das geht in Deutschland leider immer wieder verloren - soll die Arbeit des Originalautors dem deutschen Leser nahegebracht werden.
Drei deutsche Ausgaben, drei unterschiedliche Übersetzungen. Im Buchbereich ist so etwas eher selten. Vielleicht weil eine Buchübersetzung teurer ist ist. Vielleicht aber auch weil sich deren Übersetzer mehr Mühe geben.
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