Erstaunlich! Shatner schreibt eine Biographie - und sie kreist um jemand anderen.
Shatner erzählt die Geschichte von Leonard Nimoy - mit Schwerpunkt auf die sich allmählich entwickelnde Freundschaft zwischen den beiden Männern, die mit ihren Rollen in einer Fernsehserie soviel für das Fernsehvolk getan haben.
William Shatner (mit David Fisher)
Spock und ich
Leonard: My Fifty-Year Friendship with a Remarkable Man (2016)
Heyne (August 2016)
Heyne (August 2016)
Erstaunlich! Shatner gibt zu (was eh jeder weiß), daß dere Umgang mit ihm nicht einfach war. Er gibt zu, daß es heftige Auseinandersetzungen gab - und er gibt zu, daß er sich öfters nicht richtig verhalten hat. Ja, er liefert Erklärungen dafür, aber letztendlich hat man den Eindruck, als wolle er sich immer wieder entschuldigen.
Daß die Fernsehschauspielerei nicht gut für Beziehungen ist, wird nicht verschwiegen, daß Nimoy Alkoholiker war (und Kettenraucher, wozu auch Shatner sich bekennt) ebensowenig.
Ich glaube nicht, daß Shatner etwas offenlegt, was Nimoy nicht selbst bereits öffentlich gemacht hatte.
Ich glaube nicht, daß Shatner etwas offenlegt, was Nimoy nicht selbst bereits öffentlich gemacht hatte.
Vieles, was man hier liest hat man (wenn man so verrückt ist wie ich) schon an anderer Stelle gelesen.
Es macht trotzdem Spaß.
Es macht trotzdem Spaß.
Shatner ist ein Showman, und auch wenn er letztlich das Buch schreiben ließ, steckt soviel von ihm darin, daß man kaum einen Unterschied zu anderen Biographien bemerkt. Ich kann mir vorstellen, daß er Entwürfe abgeliefert hat oder Bänder besprochen hat und Fischer das dann nur noch in die endgültige Form brachte.
William Shatner (mit Chris Kreski)
Star Trek Erinnerungen
Star Trek Memories (1993)
Heyne (1994)
Heyne (1994)
Autobiographie.
Der Schwerpunkt liegt auf der Fernsehserie. Detailreich, manchmal überraschend. Sehr gut zu lesen. Zahlreiche Bilder im Text.
Star Trek Erinnerungen Die Filme
Star Trek Movie Memories (1994)
Heyne (1996)
Heyne (1996)
Autobiographie.
Diesmal liegt der Schwerpunkt auf den Filmen. Ansonsten gilt das gleiche wie beim ersten Band. Unbedingt zu empfehlen.
William Shatner (with Judith and Garfield Reeves-Stevens)
William Shatner, d.h. natürlich der allseits beliebte James T. Kirk.
* 22.03.1931 (Montreal, Kanada)
Die Bewahrer
Preserver (2000)
Heyne (2001)
Heyne (2001)
Zusammen mit seinem Doppelgänger aus dem Spiegeluniversium macht Kirk sich daran, das Ende des Universums zu verhindern. Unterstützt wird er dabei von der Enterprise-E und ihrer Besatzung.
Häh? Ja, ich dachte auch, ich sei im falschen Film, als ich das Buch begann. Kirk ist verheiratet (mit Teilani, die ein Kind von ihm erwartet), erkämpft mit Tiberius, dem Kirk aus dem Spiegeluniversum, der durch Klone Teilani vergiften ließ. Dann taucht plötzlich Picard auf - und alles ohne ein Wort der Erklärung. Weder auf dem Cover noch auf dem Frontispiece wird erwähnt, daß es sich um den letzten Band einer Triologie handelt. Lediglich in der Aufstellung der Star Trek-Romane von Shatner wird das aufgeklärt.
Ich habe bereits einige Star Trek Romane gelesen, die zusammen kleine Serien bilden. Dies ist der schlechteste. Ganz einfach, weil vorausgesetzt wird, daß man die beiden vorigen Bücher ebenfalls gelesen hat. Wer das nicht getan hat, stochert im Dunkeln herum und versteht etliches nicht.
Eine schwache Leistung der Autoren ist der Bruch in der Mitte der Handlung: Zunächst kämpft Kirk einen spannenden Kampf um Leben und Tod mit Tiberius - dann auf einmal ohne daß man zunächst eine Erklärung erhält, plaudern die beiden wie die besten Freunde miteinander. Daß das Buch ein Ego-Trip von Shatner ist (obwohl Picard auf dem Titel abgebildet ist, spielt er nur eine Nebenrolle), macht das ganze nicht besser. Immerhin: es ist angenehm zu lesen.
Häh? Ja, ich dachte auch, ich sei im falschen Film, als ich das Buch begann. Kirk ist verheiratet (mit Teilani, die ein Kind von ihm erwartet), erkämpft mit Tiberius, dem Kirk aus dem Spiegeluniversum, der durch Klone Teilani vergiften ließ. Dann taucht plötzlich Picard auf - und alles ohne ein Wort der Erklärung. Weder auf dem Cover noch auf dem Frontispiece wird erwähnt, daß es sich um den letzten Band einer Triologie handelt. Lediglich in der Aufstellung der Star Trek-Romane von Shatner wird das aufgeklärt.
Ich habe bereits einige Star Trek Romane gelesen, die zusammen kleine Serien bilden. Dies ist der schlechteste. Ganz einfach, weil vorausgesetzt wird, daß man die beiden vorigen Bücher ebenfalls gelesen hat. Wer das nicht getan hat, stochert im Dunkeln herum und versteht etliches nicht.
Eine schwache Leistung der Autoren ist der Bruch in der Mitte der Handlung: Zunächst kämpft Kirk einen spannenden Kampf um Leben und Tod mit Tiberius - dann auf einmal ohne daß man zunächst eine Erklärung erhält, plaudern die beiden wie die besten Freunde miteinander. Daß das Buch ein Ego-Trip von Shatner ist (obwohl Picard auf dem Titel abgebildet ist, spielt er nur eine Nebenrolle), macht das ganze nicht besser. Immerhin: es ist angenehm zu lesen.
Der Rächer
The avenger (1997)
Heyne 2000
Heyne 2000
Fortsetzung von The return
Ein Virus bedroht die Föderation. Was zuerst nach einer Laune der Natur aussieht, entpuppt sich als von verbrecherischen Vulkaniern freigesetzte Biowaffe.
Der von den Borg wiederbelebte Kirk, der dem Tod zum -zigsten Mal von der Schippe gesprungen ist, gerät in das Zentrum der Ereignisse und versucht eine Lösung für das Problem zu finden.
Auch dieser Roman überzeugt nicht vollständig. Sicher, er liest sich gut, aber auch hier hat man das Gefühl, daß die Autoren eine Liste abarbeiten.
An allem muß man herummachen. Sareks Bendii-Syndrom ist keine Krankheit, sondern die Folge eines Mordanschlags. T'Pring und Stonn sind Mitglieder der terroristischen Vereinigung usw.
Während der Lektüre amüsiert man sich, danach bleibt ein ausgesprochen schales Gefühl.
Ein Virus bedroht die Föderation. Was zuerst nach einer Laune der Natur aussieht, entpuppt sich als von verbrecherischen Vulkaniern freigesetzte Biowaffe.
Der von den Borg wiederbelebte Kirk, der dem Tod zum -zigsten Mal von der Schippe gesprungen ist, gerät in das Zentrum der Ereignisse und versucht eine Lösung für das Problem zu finden.
Auch dieser Roman überzeugt nicht vollständig. Sicher, er liest sich gut, aber auch hier hat man das Gefühl, daß die Autoren eine Liste abarbeiten.
An allem muß man herummachen. Sareks Bendii-Syndrom ist keine Krankheit, sondern die Folge eines Mordanschlags. T'Pring und Stonn sind Mitglieder der terroristischen Vereinigung usw.
Während der Lektüre amüsiert man sich, danach bleibt ein ausgesprochen schales Gefühl.
The return
The return (1996)
Pocket (1997)
Pocket (1997)
Spock will Kirk auf Veridian III die letzte Ehre erweisen, aber das Grab ist leer. Die Borg und die Romulaner vereinen ihre Kräfte im Kampf gegen die Föderation und ihre Waffe ist - James T. Kirk.
Wieviel von diesem Buch mag Shatner geschrieben haben? Die Idee ist sicher von ihm, aber der Rest?
Star Trek - Generations hat bei mir ein schales Gefühl hinterlassen. Während Next Generation im Fernsehen von Season zu Season besser wurde, war der Film eine Enttäuschung. Zum einen hatte irgendjemand vergessen auf der Brücke das Licht anzumachen, zum anderen war es eine furchtbare, fast esoterische Geschichte und in der die liebgewonnen Personen (abgesehen von Picard und Kirk) fast nichts zu tun hatten. Daß die Enterprise-D dann auch noch zu Schrott gefahren wurde, faßte den Film recht gut zusammen.
Shatner war anscheinend auch nicht sonderlich begeistert, sonst hätte er Kirk hier nicht wiederauferstehen lassen.
Der Roman ist gut zu lesen, leidet aber mehr als jedes andere Star Trek-Buch darunter, daß man genau weiß, am Status ante quo wird nicht gerüttelt, Kirks Tod ist unumgänglich. (Bis zur Fortsetzung in Der Rächer.)
Wieviel von diesem Buch mag Shatner geschrieben haben? Die Idee ist sicher von ihm, aber der Rest?
Star Trek - Generations hat bei mir ein schales Gefühl hinterlassen. Während Next Generation im Fernsehen von Season zu Season besser wurde, war der Film eine Enttäuschung. Zum einen hatte irgendjemand vergessen auf der Brücke das Licht anzumachen, zum anderen war es eine furchtbare, fast esoterische Geschichte und in der die liebgewonnen Personen (abgesehen von Picard und Kirk) fast nichts zu tun hatten. Daß die Enterprise-D dann auch noch zu Schrott gefahren wurde, faßte den Film recht gut zusammen.
Shatner war anscheinend auch nicht sonderlich begeistert, sonst hätte er Kirk hier nicht wiederauferstehen lassen.
Der Roman ist gut zu lesen, leidet aber mehr als jedes andere Star Trek-Buch darunter, daß man genau weiß, am Status ante quo wird nicht gerüttelt, Kirks Tod ist unumgänglich. (Bis zur Fortsetzung in Der Rächer.)
Spectre
Spectre (1998)
Pocket (1999)
Pocket (1999)
Beginn der zweiten Triologie, die ihren Abschluss in Die Bewahrer findet.
Kirk wird auf dem Mond entführt, Picard wird entführt, Teilani wird entführt - irgendwie wird jeder entführt. Der Spock des Spiegeluniversums, der Picard des Spiegeluniversums, der Kirk des Spiegeluniversums sowie des Janeway des Spiegeluniversums, sie alle spielen mit.
Irgendwie scheint jeder aufzutauchen, jeder ist in Gefahr, jeder wird von Kirk gerettet.
Ein Egotrip Shatners, der so ganz nebenbei noch eine Versöhnung mit Scott unterbringt, den man ihm nicht verzeihen würde, wenn es nicht ausgesprochen kurzweilig geschrieben wäre. Großer Nachteil: das offene Ende.
Bei Comics und Fernsehserien kann ich "Fortsetzung folgt" wegen der Umfang- oder Zeitrestriktionen akzeptieren. Bei Büchern halte ich es für Beschiß, wenn es dem Autor nicht gelingt, seine Geschichte in einem Buch (das ja durchaus 1000 und mehr Seiten umfassen kann) zu Ende zu bringen. Man kann in einem Buch Handlungsfäden des Vorgängers wieder aufgreifen, wenn die Lektüre des Vorgängers oder Nachfolgers aber zwingend erforderlich ist, ist das nicht akzeptabel.
Kirk wird auf dem Mond entführt, Picard wird entführt, Teilani wird entführt - irgendwie wird jeder entführt. Der Spock des Spiegeluniversums, der Picard des Spiegeluniversums, der Kirk des Spiegeluniversums sowie des Janeway des Spiegeluniversums, sie alle spielen mit.
Irgendwie scheint jeder aufzutauchen, jeder ist in Gefahr, jeder wird von Kirk gerettet.
Ein Egotrip Shatners, der so ganz nebenbei noch eine Versöhnung mit Scott unterbringt, den man ihm nicht verzeihen würde, wenn es nicht ausgesprochen kurzweilig geschrieben wäre. Großer Nachteil: das offene Ende.
Bei Comics und Fernsehserien kann ich "Fortsetzung folgt" wegen der Umfang- oder Zeitrestriktionen akzeptieren. Bei Büchern halte ich es für Beschiß, wenn es dem Autor nicht gelingt, seine Geschichte in einem Buch (das ja durchaus 1000 und mehr Seiten umfassen kann) zu Ende zu bringen. Man kann in einem Buch Handlungsfäden des Vorgängers wieder aufgreifen, wenn die Lektüre des Vorgängers oder Nachfolgers aber zwingend erforderlich ist, ist das nicht akzeptabel.
Der Beginn des Romans:
| William Shatner | Andreas Brandhorst |
|---|---|
| "He's still alive," the Vulcan said. Though Kate heard the Vulcan's words, she didn't understand their significance. She leaned forward across the small table in the bar on Deep Space Nine. Some huge alien with a drooping face like a shriveled prune had just won a triple Dabo. He was making so much noise by the gaming table that normal conversation was impossible. |
"Er lebt noch", sagte die Vulkanierin. - Kate hörte zwar die Worte, verstand aber nicht ihre Bedeutung. Sie beugte sich über den kleinen Tisch in der Bar von Deep Space Nine vor. Ein großer Alien mit einem fleischigen Gesicht, das an eine verschrumpelte Backpflaume erinnerte, hatte gerade einen dreifachen Dabo gewonnen. Er machte am Spieltisch so viel Lärm, daß eine normale Unterhaltung unmöglich wurde. |
Der "Vulcan" by Shatner ist tatsächlich eine Frau, das stellt sich am Ende der Seite heraus. Im dritten Satz lesen wir Brandhorst-Deutsch: das abschließende "vor" ist überflüssig, behindert nur den Lesefluß. Im nächsten Satz dann ein Übersetzungsfehler, der durch den eingeschobenen Nebensatz nur noch rätselhafter wird. Ein fleischiges Gesicht erinnert eben gerade nicht an eine Pflaume. Besser wäre gewesen: "Ein großer Alien mit einem eingefallen, an eine verschrumpelte Pflaume erinnernden Gesicht" Und Unterhaltungen wurden nicht unmöglich, sie waren unmöglich.
Das Ende des Romans:
| William Shatner | Andreas Brandhorst |
|---|---|
| Then the Emperor Tiberius sat back in the center chair of the Enterprise. The waiting began. |
Imperator Tiberius lehnte sich im Kommandosessel der Enterprise zurück. Das Warten begann. |
Der Sinn wurde beibehalten, aber die Übersetzung ist doch ziemlich frei.
Sternendämmerung
Captain's Peril (2002)
Heyne (2003)
Heyne (2003)
Kirk und Picard geraten nach einem Atmosphärensprung in einen bajoranischen Mordfall.
Das ist die eine Handlung.
Die andere, etwas bessere, zeigt die ersten Monate Kirks auf der Enterprise, Konflikte mit Spock und Piper.
Es liest sich gut, aber es bleibt ein schales Gefühl. Kirk ist ein Freund Picards. Ein Sohn, Joseph, wird erwähnt, d.h. es gibt irgendwelche Handlungsstränge aus anderen Shatner-Romanen, die man kennen sollte.
Ansonsten: gut recherchiert, aber es scheint, als wäre eine Liste abgearbeitet worden. Wen muß man erwähnen? Wurde niemand vergessen? Am Schluss wird sogar noch die USS Monitor erwähnt.
Das ist die eine Handlung.
Die andere, etwas bessere, zeigt die ersten Monate Kirks auf der Enterprise, Konflikte mit Spock und Piper.
Es liest sich gut, aber es bleibt ein schales Gefühl. Kirk ist ein Freund Picards. Ein Sohn, Joseph, wird erwähnt, d.h. es gibt irgendwelche Handlungsstränge aus anderen Shatner-Romanen, die man kennen sollte.
Ansonsten: gut recherchiert, aber es scheint, als wäre eine Liste abgearbeitet worden. Wen muß man erwähnen? Wurde niemand vergessen? Am Schluss wird sogar noch die USS Monitor erwähnt.