Den Inhalt kann man ganz kurz so zusammenfassen: Star Trek - The Next Generation trifft Prisoner of Zenda.

Hier ist der Doppelgänger des Königs kein Besucher des Planeten sondern dessen Zwillingsbruder, der eigentlich kurz nach der Geburt hätte getötet werden sollen.

Nun ja.

Etwas besser als die Haupthandlung, die man in werweißwievielen Versionen bereits vorgesetzt bekam, ist die Nebenhandlung um eine Nonne (tatsächlich sind es am Anfang zwei, aber eine verschwindet in der Bedeutungslosigkeit). Wie hält man es in einer laizistischen Welt mit der Religion? In diesem Punkt liefert Neason wirklich etwas Gutes ab. Letztlich läuft es bei ihr darauf hinaus, daß die Religion unbedeutend ist, das Leben, das man führt aber um so wichtiger. Das hat sehr viel Ähnlichkeit mit meiner Kurzfassung des Christentums: "Seid nett zueinander" (was natürlich nicht originär von mir stammt. Douglas Adams: Und eines Donerstags dann, fast zweitausend Jahre, nachdem ein Mann an einen Baumstamm genagelt worden war, weil er gesagt hatte, wie phantastisch er sich das vorstelle, wenn die Leute zur Abwechslung mal nett zueinander wären, kam ein Mädchen, das ganz allein in einem Café in Rickmansworth saß, plötzlich auf den Trichter, was die ganze Zeit so schiefgelaufen war, und sie wusste endlich, wie die Welt gut und glücklich werden könnte. Diesmal hatte sie sich nicht getäuscht, es würde funktionieren, und niemand würde dafür an irgendwas genagelt werden.). Dieses "Seid nett zu einander!" ist sehr, sehr schwierig. Auch ich schaffe es nicht immer, so sehr ich mich auch bemühe.

Aber ich bin vom Thema abgekommen.

Neason hat für ihre Erkundung des Glaubens Data zur Verfügung, was verhindert, daß die Erkundung des Glaubens aufgesetzt wirkt.

Fast zeitgleich mit dem Erscheinen des Romans, kam Deep Space Nine auf den Bildschirm. Dort wurde Religiosität zu einem zentralen Thema.

Der Roman ist gut geschrieben, wenn auch nicht sonderlich originell. Es blieb Neasons einziger Star Trek-Roman.