Heinrich Spoerl
* 8. Februar 1887 (Düsseldorf) - † 25. August 1955 (Rottach-Egern)
Lange, lange vor der sogenannten Comedy-Welle gab es in Deutschland bereits hervorragende Humoristen. Einige sind leider vergessen (etwas wogegen diese Seite gerne ankämpft), andere sind hinter ihrem Werk verschwunden (oder kennen Sie Wilhelm Bendow? Sie wissen schon: "Wo reiten Sie denn? Wo reiten Sie denn?").

Heinrich Spoerl ist ein Schriftsteller, von dem Sie sicher etwas kennen, auch wenn Sie sich dessen nicht bewußt sind. Oder kennen Sie Die Feuerzangenbowle nicht?

Auch wenn einiges angestaubt scheint, man kann immer noch schmunzeln, manchmal sogar lachen.

Spoerls Sohn Alexander war ebenfalls Schriftsteller, ist allerdings in meiner Sammlung nicht vertreten.


Die Feuerzangenbowle

Die Feuerzangenbowle (1933)

DTV (1978)

Der Schriftsteller Johannes Pfeiffer hat das Abitur bei einem Privatlehrer gemacht. Bei einem Altherrenabend kommt man auf die Idee, ihn das Abitur auf einem normalen Gymnasium machen zu lassen.

Verfilmt mit Heinz Rühmann. Ein Filmklassiker. Das Buch ist noch besser.
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Der Gasmann

Der Gasmann (1940)

Rororo (1960) / DTV (1967)

Spoerl: Der Gasmann
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Im Zug wird dem Gasmann Knittel sein Anzug abgenötigt - gegen einen großen Geldbetrag. Knittel wird zum Lebemann und heimlichen Wohltäter, verliebt dabei aber nicht glücklich.

Verfilmt mit Heinz Rühmann.

Soweit meine Inhaltsangabe aus der Anfangszeit der Homepage.

2014 habe ich das Büchlein noch einmal gelesen. Und ich kann es gar nicht genug loben.

Ich hab selten einen zeitgenössischen Roman gelesen, in dem die Hitlerei so bloßgelegt worden ist. Spoerl bleibt sich treu, er zeigt die Lächerlichkeit eines wildgewordenen (Un-)Rechtssystems, das unbedingt ein Verbrechen sehen will, wo kein Verbrechen geschehen ist.

Gleichzeitig wird das alles so harmlos und nebensächlich erzählt, daß es während des dritten Reichs nicht nur in München verlegt wurde, sondern sogar als Vorlage für einen Film dienen konnte.

Als Leser taucht man in die damalige Zeit ein. Eine Zeit, in der Berlin auch ohne Teilung aus mehreren Welten bestand, eine Welt in der Telefone nicht allgegenwärtig war, eine Welt in der man nicht ungeprüft auf den Bahnsteig gehen konnte, eine Zeit, in der man sich verdächtig macht, wenn man eine Behörde verlassen will.

Im Internet findet man überall den Hinweis darauf, daß das Buch erstmals 1940 verlegt worden sei (der Film ist von 1941). Aber, wie passt dazu der erste Satz des vorletzten Abschnitts (in der DTV-Ausgabe. Die Rowohlt-Ausgabe ist leider gerade nicht greifbar - etliche Bücher liegen aus Platzmangel seit dem Umzug in der Garage)?

Heute schreiben wir das Jahr 1960.

Spoerl ist 1955 gestorben.
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Die Hochzeitsreise

Scheidungsreise (1956)

Paul List Verlag (1959)/Goldmann (1972)

Heinrich Spoerl: Die Hochzeitsreise Heinrich Spoerl: Die Hochzeitsreise
In der Hochzeitsnacht gerät sich ein Paar in die Haare. Nach einer Reihe von Zufällen fahren die beiden im selben Bus nach Italien ...

Verfilmt mit Viktor de Kowa und Heli Finkenzeller.
Mail an Ralf H.


Man kann ruhig darüber sprechen

Man kann ruhig darüber sprechen (?)

DTV (1979)

Kurzgeschichten im typischen Spoerl-Stil.
Mail an Ralf H.


Wenn wir alle Engel wären

Wenn wir alle Engel wären (1936)

DTV (1979)

Christian Kempenich begibt sich zu einer Familienfeier nach Köln - und versackt. Als er erwacht, liegt er neben einer unbekannten Frau im Bett. Seine Frau hat die Nacht auf einem Bahnhof verbracht, nachdem sie sich am Abend vorher von einem stadtbekannten Filou den Hof machen ließ.

Das alles wäre nicht schlimm, wenn die unbekannte Frau nicht Wäsche gestohlen hätte. Als die Kempenichs vorgeladen werden, verwickeln sie sich in Widersprüche, an denen ihre Ehe zu scheitern droht.

Mehrfach verfilmt. Zum einen mit Heinz Rühmann, zum anderen mit Dieter Borsche.
Mail an Ralf H.